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Dietrich Sahrhage: Fischfang und Fischkult im alten Ägypten.

Kulturgeschichte der antiken Welt. Band 70. 174 S. mit 70 s/w Abb., 21 Farbtafeln mit 37 Abb. Verlag Philipp von Zabern, Mainz, 1998. DM 58,-.
ISBN 3-8053-1757-3.

Nach einem kurzen historischen Überblick über die Entwicklungen im Niltal, einem Zentrum alter Hochkultur und Lebensraum vieler Wassertiere, schildert das Buch Darstellungen von Fischen und Fischfang in altägyptischen Gräbern sowie Objekte in Museen Ägyptens und des deutschsprachigen Raumes. Als Fangobjekte spielten die Süßwasserfische des Nils, vor allem große Nilbarsche, Buntbarsche, Welse, Nilhechte und Meeräschen, die größte Rolle, aber auch Mollusken, Schildkröten, Flusspferde und Krokodile können hinzugerechnet werden. Interessante Aufschlüsse geben auch die Reliefs am Totentempel der Königin Hatschepsut in Deir el-Bahari (Theben-West) mit Abbildungen der Meerestiere Fanggeräte und Fangmethoden der alten Ägypter, wie das Speeren und Angeln, das Fischen mit Reusen und Netzen, waren nicht sehr verschieden von den heute in der handwerklichen Fischerei gebräuchlichen Techniken. Man kannte damals auch bereits die Haltung von Tieren in Fischteichen, ein Vorläufer der Aquakultur. Antike Wandbilder und Inschriften legen Zeugnis ab vom Bau der Papyrusflöße und Fischerboote, von der harten, gefährlichen Arbeit der Fischer und ihren rauhen Spielen beim Fischerstechen. Fische waren ein billiges Grundnahrungsmittel. Ihre Zubereitung und Verarbeitung zu Dörr- und Salzfisch ebenso wie die Herstellung von Kaviar aus Meeräschenrogen sind in vielen Wandbildern verewigt worden. Gepökelte und getrocknete Fische aus dem Niltal waren auch ein begehrter Exportartikel.

In einem Exkurs über Fische in der Medizin wird gezeigt, dass die berühmten Papyri über die altägyptische Heilkunst Hinweise auf viele Fische und daraus hergestellte Arzneien enthalten, die als Heilmittel gegen viele Krankheiten benutzt wurden. Ein früher Vorläufer der heutigen Elektrotherapie war die Verwendung lebender Zitterwelse. Das Buch schließt mit einer Schilderung der Bedeutung etlicher Fischarten in der ägyptischen Religion und Mythologie. Sie findet ihren Ausdruck in zahlreichen bildlichen Darstellungen ebenso wie in Tausenden kunstvoll gewickelten Fischmumien, die in ausgedehnten Tierfriedhöfen bestattet wurden.

Wir Danken Herrn Prof. Dr. Sahrhage und dem Verlag Philipp von Zabern


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